Irgendein schlauer Mensch – war gewiss ein Dozent – hat mal gemeint, als Germanistikstudent müsste man sich mit Literatur, Prosa, Lyrik, Poesie und anderen Sachen auseinander setzen. Ich muss gestehen, ich habe es, aber Lyrik und Poesie konnte ich noch nie besonders viel abgewinnen. Umso mehr erstaunt es mich also, dass ich es jetzt innerhalb von zehn Minuten fertig gebracht habe, so etwas geartetes zu verfassen. Zu meiner eigenen Schande sieht es für mich (wie gesagt, ich habe die Lektionen in dem Bereich nahezu verdrängt) so aus, als wenn es der von mir so ungemochten Epoche des Expressionismus entsprungen sein könnte. Aber ich denke, es passt auch zu einigen aktuellen Themen.
Verzehrt und verzerrt,
Unser Bild von der Welt ist wie ein trübes Milchglas,
Dass man uns vor Augen hält.
Wir wissen nicht was richtig ist, noch was falsch.
In unseren Augen ist es recht,
In anderen jedoch nicht.
Was interessiert mich dein Bild,
Hab ich dich gefragt, was mir gefällt?
Rot wie Glut und purpur wie Gift,
Das ist das, was wir ernten,
Nebst dem Gelb des Neides
Und doch nur verzerrt.
Unser Bild wie Milchglas, das durch Wahrheit zerschellt.
Der Schaden ist angerichtet,
Wir ernten, was wir saen.
Hass hat uns entstellt,
Hass hat uns geprägt.